Überseebrücke

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Überseebrücke Hamburg bei Nacht
Überseebrücke Hamburg bei Nacht, Foto: Jonas Tebbe, Unsplash

Die Überseebrücke Hamburg

Die Überseebrücke findest du bei den Landungsbrücken in Hamburg. Sie gilt auch als kleine Schwester der Landungsbrücken. Die Überseebrücke ist eine markante Anlage im Hamburger Hafen. Sie besteht aus einer überdachten Fußgängerbrücke, die von der Hochwasserschutzanlage der Straße Vorsetzen auf einen Ponton im Hamburger Niederhafen führt. Die Brücke befindet sich östlich der St.-Pauli-Landungsbrücken in der Nähe des ehemaligen Jonashafens.

Die Geschichte der Überseebrücke Hamburg reicht bis ins Jahr 1927 zurück. Sie wurde im Auftrag der Reederei Hamburg Süd von der Stahlbaufirma H.C.E. Eggers erbaut. Ursprünglich als Blockhausbrücke bekannt, diente sie hauptsächlich als Anlegestelle für Fahrgastschiffe, die Überseeziele ansteuerten. Die Brücke war eine beeindruckende Stahlbogenkonstruktion mit einer Länge von knapp 119 Metern. Sie reichte bis in das seeschifftiefe Fahrwasser, und vor den Pontons befanden sich zusätzliche Vertäudalben, um großen Schiffen das Anlegen zu ermöglichen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Überseebrücke zerstört, unter anderem durch eine Kollision mit einem Schwimmkran. Von 1957 bis 1968 erfolgte der Wiederaufbau der Brücke. Zunächst wurden provisorische Laufstege in die Träger eingehängt, und anschließend wurde die Brücke aus den vorhandenen Beständen des Amtes für Strom- und Hafenbau wieder zusammengesetzt.

Die Überseebrücke Hamburg besteht insgesamt aus fünf Teilen. Der Kopfbau am Vorsetzen wurde 1968 als letztes und neuestes Element hinzugefügt. Er besteht aus Holzverkleidung und beherbergt auf beiden Seiten einen Kiosk. Die bewegliche Brücke setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen, darunter der alte Anleger der Fähre VII / St. Pauli Hafenstraße, der nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurde, der 1898 erbaute Anleger Fährkanal, der bei der Werft Janssen & Schmilinsky generalüberholt wurde, sowie der ehemalige Anleger Worthdamm (heute Arningstraße). Das Südende der Brücke stammte ebenfalls aus der Vorkriegszeit, wurde jedoch am 8. Juni 1961 von dem schwedischen Marineschiff Marieholm gerammt und musste durch einen Neubau ersetzt werden.

Die zusammengesetzten Teile erhielten ein Dach und Seitenwände. Die Ostseite der Brücke ist offen, während die Westseite mit Plexiglasscheiben geschlossen ist, um vor Witterungseinflüssen zu schützen. Zudem wurde die Brücke beleuchtet. Obwohl die Anlage primär als Fußgängerbrücke konzipiert ist, besitzt sie eine ausreichende Breite, um Zulieferfahrzeugen die Zufahrt zum Ponton zu ermöglichen. Von 2012 bis 2015 wurde die Überseebrücke umfassend saniert, parallel zur Neukonzipierung der Hochwasserschutzanlage am Vorsetzen.

Der Niederhafen an der Überseebrücke

Der Niederhafen ist ein Teil des Hamburger Hafens, der sich am nördlichen Elbufer befindet. Er entstand ab dem frühen 18. Jahrhundert als Erweiterung des Hafens vor dem Baumwall, der den Binnenhafen schützte. Der Niederhafen war Hamburgs erster Elbhafen und hat heute sowohl eine Funktion als Yachthafen als auch als Anlegestelle für die Hafenrundfahrtschiffe der Barkassen-Centrale Ehlers. Er erstreckt sich zwischen den Kaimauern des Vorsetzen und dem Sandtorhöft des Großen Grasbrooks, der heutigen HafenCity, und zieht sich im Westen bis zu den St.-Pauli-Landungsbrücken, wobei die Überseebrücke eine wichtige Verbindung darstellt. Zusammen mit dem Binnenhafen war der Niederhafen bis zur Errichtung des Sandtorhafens im Jahr 1861 das bedeutendste Umschlagszentrum.

Die ersten Anlagen im Niederhafen waren die Kais am Vorsetzen. Da diese jedoch bald nicht mehr ausreichten, wurden 1767 eine Reihe von Duckdalben in die Elbe gerammt, um eine Reede im Strom zu schaffen, an der die großen Segelschiffe anlegen konnten. Der Güterumschlag erfolgte überwiegend per Schiff, wobei die Waren auf kleinere Schiffe wie Ewer und Schuten umgeladen und über die zahlreichen Fleete und Wasserwege zu den Speichern und Märkten in der Stadt transportiert wurden. Aufgrund des regen Schiffsverkehrs in diesem Teil des Hafens erhielt der Niederhafen auch den Namen Rummelhafen. Im Jahr 1795 wurde eine zweite Reihe von Dalben errichtet, die bis zum Jonas reichte, der Bastion Johannes der damaligen Stadtmauer.

Zu seiner Blütezeit war der Niederhafen in mehrere Hafenteile unterteilt, darunter der Blockhaushafen, der sich direkt am Vorsetzen vor dem Baumwall befand und nach einem Gebäude an der Hafeneinfahrt benannt war. Weiterhin gab es den Georgiushafen am Kehrwieder, benannt nach der Bastion Georgius der Hamburger Wallanlagen, die dem Kehrwieder vorgelagert war. Weitere Hafenteile waren der Innere und der Äußere Brandenburger Hafen sowie der Innere und der Äußere Hullhafen. Im Westen schlossen sich der Innere und der Äußere Jonashafen an.

An der Stelle des ehemaligen Blockhaushafens befindet sich heute der City Sporthafen Hamburg. Die Anleger im östlichen Teil der Überseebrücke, wo auch das ausgemusterte britische Feuerschiff LV13 als Gastro- und Hotelschiff genutzt wird, werden nach wie vor Brandenburger Hafen genannt.

Museumsschiff Cap San Diego

Das Museumsschiff Cap San Diego an der Überseebrücke Hamburg
Das Museumsschiff Cap San Diego an der Überseebrücke Hamburg, Foto: Sebastian Frederik Jacobsen, Unsplash – auch Titelbild

Die Cap San Diego, ein ehemaliges Frachtschiff ist die Attraktion der Überseebrücke. Das Schiff hat eine interessante Geschichte hinter sich. Kurz bevor es verschrottet werden sollte, kaufte die Hansestadt Hamburg das Schiff im Oktober 1986. Es befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem sehr schlechten Zustand und musste in Cuxhaven von vielen freiwilligen Helfern notdürftig instand gesetzt werden. Am 31. Oktober erreichte die Cap San Diego schließlich Hamburg und wurde vorübergehend am Kirchenpauerkai festgemacht, bevor sie sechs Wochen später nach Neumühlen verlegt wurde. Etwa ein Jahr später fand das Schiff seinen heutigen Liegeplatz an der Innenseite der Überseebrücke.

In den folgenden Jahren wurden schrittweise Renovierungs- und Erhaltungsarbeiten durchgeführt, um das Schiff in ein Museumsschiff mit Ausstellungsräumen und Veranstaltungsbereichen umzuwandeln. Eine umfassende Generalüberholung wurde 1987 in der Howaldtswerke-Deutsche Werft durchgeführt. Arbeitslose ehemalige Werftarbeiter, die von der Beschäftigungsfirma Ökotech nach der Werftschließung beschäftigt wurden, führten umfangreiche Bauarbeiten durch. In dieser Zeit erhielt das Schiff sein heutiges Interieur, einschließlich des Bordrestaurants, das aus den Steuerbord-Mannschaftskammern entstand. Durch Öffnungen und Treppen in den Laderäumen und Öltanks wurde der Zugang für Besucher verbessert. Es wurden Sozialräume und Büros für die Mitarbeiter und Freiwilligen eingerichtet. Um das Schiff wieder betriebsfähig zu machen, wurden ab 1992 umfangreiche Maschinenarbeiten durchgeführt und verschiedene Reparaturen vorgenommen. Im Juni 1995 nahm das Museumsschiff aktiv an den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Nord-Ostsee-Kanals teil und war Teil der Schiffsparade als Repräsentantin der Stadt Hamburg.

Im Jahr 2012 wurde ein neuer Zylinder für die über 50 Jahre alte Hauptmaschine benötigt. Da es weltweit keinen Ersatz mehr für die verschlissene Laufbuchse gab, fertigten die MAN-Werke Rostock und Hamburg nach den Original-Fertigungszeichnungen eine neue Buchse an. Das Schiff erhielt somit einen neuen Zylinder und die beiden anderen Buchsen dienen als Ersatz. Alle fünf Jahre muss die Cap San Diego zur Klasse-Erneuerung in die Werft. Die notwendigen Arbeiten wurden unter anderem 2011 bei Blohm & Voss in Hamburg und 2016 beim Bremerhavener Werftenverbund German Dry Docks durchgeführt. Im Jahr 2021 wurde die Klasse-Erneuerung bei Bredo Dry Docks in Bremerhaven durchgeführt.

Die Cap San Diego wird von der „Stiftung Hamburger Admiralität“ GmbH betrieben, die das Eigentum am Schiff von der Stadt Hamburg erhalten hat. Die gemeinnützige „Cap San Diego Betriebsgesellschaft“ kümmert sich um die Instandhaltung und Bewirtschaftung des Museumsschiffs. Das Schiff zieht jährlich rund 100.000 nationale und internationale Besucher an, die das Museum besichtigen. Das Museumsschiff Cap San Diego bietet den Besuchern eine Vielzahl von Erlebnissen und Aktivitäten. Hier sind einige der Dinge, die man dort sehen und erleben kann:

  1. Museum: Neben dem beeindruckenden Schiff selbst können Besucher das Museum der Cap San Diego erkunden. Es beherbergt verschiedene Ausstellungen, die Einblicke in die Geschichte des Schiffs, die Seefahrt und den Hamburger Hafen geben.
  2. Wechselausstellungen: Das Museumsschiff präsentiert regelmäßig Wechselausstellungen zu verschiedenen maritimen Themen. Diese Ausstellungen bieten zusätzliche interessante Einblicke und Informationen für die Besucher.
  3. Veranstaltungsräume: Die Cap San Diego verfügt über mietbare Veranstaltungsräume. Diese Räumlichkeiten bieten eine einzigartige Atmosphäre für private Feiern, Firmenveranstaltungen oder andere besondere Anlässe.
  4. Escape Game: Seit 2017 befindet sich in der ehemaligen Ladeluke 4 des Schiffs ein Escape Game. Mit einer Fläche von 250 Quadratmetern und vier Spielräumen bietet es den Besuchern die Möglichkeit, knifflige Rätsel zu lösen und spannende Abenteuer auf dem Schiff zu erleben.
  5. Kletterpark auf dem Wasser: Die Cap San Diego beherbergt den deutschlandweit einzigen Kletterpark auf dem Wasser. Mutige Gäste können hier ihre Kletterfähigkeiten unter Beweis stellen und die Herausforderungen der Parcours in luftiger Höhe meistern.
  6. Hotel San Diego: Neben der Funktion als Museumsschiff bietet die Cap San Diego auch Gastronomie und einen kleinen Hotelbetrieb. Touristen haben die Möglichkeit, in einer der acht zur Übernachtung verfügbaren Kabinen an Bord zu übernachten und das besondere Flair des historischen Schiffs zu erleben.
  7. Gästefahrten: Die Cap San Diego bietet jährlich bis zu zehn Gästefahrten an. Diese Fahrten führen zu Zielen wie Helgoland, Cuxhaven, Rendsburg und Kiel. Das Schiff führt auch die Ein- und Auslaufparaden des Hamburger Hafengeburtstags an, einer jährlichen Veranstaltung von großer maritimer Bedeutung.

Wo an der Überseebrücke Hamburg parken?

Die Parkplätze direkt am Zugang der Überseebrücke Hamburg sind äußerst knapp. Einen großen öffentlichen Parkplatz findest du erst in der näheren Umgebung. Du kannst bei der Suche nach einem Parkplatz die Liste der Landungsbrücken Parkplätze verwenden. Sie sind gleichzeitig passende Parkplätze für den deinen Besuch an der Überseebrücke.
–> Liste Landungsbrücke Parkplätze

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